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So war unser Online-Kurzformat „Bürger, Staat, Institutionen: Vertrauen als Grundlage der Demokratie“

Das Vertrauen in politischen Krisenzeiten ist ein hohes Gut. Das zeigte sich insbesondere bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, wo die politischen Kräfte deutlich verschoben wurden. Auch aufgrund von fehlendem Vertrauen in die demokratischen Parteien?

In unserem Online-Kurzformat sind wir dieser und weiteren grundlegenden Fragen zum Vertrauensverlust in die Demokratie nachgegangen. Unser Referent, Prof. Dr. Stefan Brüggemann, Geschäftsführer der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP), zeigte die Ambiguität der Forderungen an die Demokratie und betonte, dass die Demokratie ständig in Gefahr sei. Als Gründe nannte er z.B. Politikverdrossenheit, „Politik-Skandale“, Wohlstandsverluste, mangelndes Bürgerengagement oder wachsenden Extremismus. Die Gesellschaft vertraue der Leistungsfähigkeit des Staates häufig nicht mehr oder stellte seine Effizienz gegenüber anderen Staatsformen, wie z.B. einem autokratischen System, in Frage. All das führte zu einem steigenden Vertrauensverlust in die Demokratie.

Gemeinsam mit den Teilnehmenden wurde intensiv über die verschiedenen Dimensionen von politischem Vertrauen diskutiert. Sichtbar wurde hierbei auch, dass die Parteien in Deutschland eine bedeutende Rolle bei der Meinungsbildung und der Schaffung von öffentlichem Vertrauen in Politik spielten. Allerdings seien nur 1,5% der Deutschen Mitglied in einer Partei. Zu den Lösungsansätzen zur (Rück-)Gewinnung von Vertrauen könne z.B. das Engagement in einer Partei oder einem anderen Ehrenamt gezählt werden, da hier Meinungsbildung stattfinde und diese essentiell für Demokratie und somit auch politisches Vertrauen sei.

Im Hinblick auf die Bundestagswahl 2025 werden wir im neuen Jahr einige dieser Schwerpunktthemen auch in unseren Präsenz-Seminaren aufnehmen.