Nachricht

„In fünf Tagen um die Welt“ – 3. Polit-Sommer im AZK

„In fünf Tagen um die Welt – Reisen, Tourismus, Nachhaltigkeit – der dritte Polit-Sommer im AZK“  
 In fünf Tagen um die Welt? Das geht – und zwar im AZK! Diese Erfahrung konnten vom 22.-26. August 2011 die 19 Teilnehmenden des dritten Polit-Sommers machen. Sich in sommerlich-entspannter Atmosphäre mit Politik zu befassen, statt sich auf dem heimatlichen Balkon zu langweilen, das ist die Idee des Polit-Sommers im AZK.
In diesem Jahr stand das Thema „In fünf Tagen um die Welt – Reisen, Tourismus und Nachhaltigkeit“ auf dem Programm. Und dabei ging es (fast) einmal um die ganze Welt. Gedanklich ging es in die Ferne und physisch in die Nähe – zu interessanten Exkursionen im Raum Bonn.
Zum Einstieg des Seminars erfuhren die Teilnehmenden vom Experten Heinz Fuchs von der Organisation Tourism Watch, was Nachhaltiger Tourismus ist und wurden für unterschiedliche Formen des Tourismus und seine Auswirkungen auf Umwelt, Kultur, und Arbeitsplätze im Zielland sensibilisiert. Ebenso wurde das Thema Tourismus und Klimaschutz thematisiert. So gerüstet konnten die Teilnehmenden nun verschiedene Tourismusregionen und verschiedene Aspekte des Tourismus betrachten.
Zunächst brachte Paul Friedrich, Geschäftsführer von Afrika Reisen exklusiv Bad Honnef den Teilnehmern den schwarzen Kontinent und insbesondere den Safaritourismus näher. „Wer profitiert?“ diese Frage diskutierten Teilnehmenden und Referent ausführlich.
Umweltschutz und Ökologie spielen eine wichtige Rolle bei der Betrachtung nachhaltiger Tourismuskonzepte. Daher brachte Prof. Dr. Franz Brümmer, Präsident des Verbandes deutscher Sporttaucher den Teilnehmenden die Auswirkungen des Tourismus auf empfindliche Ökosysteme am Beispiel des Tauchtourismus näher. Eintauchen konnten die Teilnehmenden nicht nur in einen spannenden Vortrag sondern dank Professor Brümmers Präsentation von faszinierenden Bildern auch in die bunte Unterwasserwelt.
Verschiedene Ökosysteme erforschten die Teilnehmenden dann während einer Exkursion im Museum König in Bonn, wo sie in die Welt der Arktis und Antarktis, der Wüste, der Savanne und des Regenwaldes eintauchen konnten. In einer anschaulichen und abwechslungsreichen Führung wurden die verschiedenen Ökosysteme dargestellt und die Bedrohung dieser durch den Menschen erörtert.
Der dritte Seminartag stand unter dem Thema „Ökologie und Heimat“. Und Heimat ist im Falle des AZK das Siebengebirge. In einem Vortrag von Herbert Krämer, dem Vorsitzenden des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge erfuhren die Teilnehmenden alles Wissenswerte rund um das Siebengebirge und das Siebengebirge als Naherholungsgebiet. Und dann ging es zur Ortsbesichtigung ins Siebengebirge. In einem medienpädagogischen Planspiel erwanderten die Teilnehmenden mittels GPS das Siebengebirge und lösten dabei Aufgaben rund um das Thema des Tages. Verschnaufen konnte die Gruppe bei einem gemütlichen Mittagessen im Einkehrhaus des Siebengebirges.
Am nächsten Tag – ein weiterer Höhepunkt: eine Exkursion zum Flughafen Köln/Bonn. Während einer 1 ½ sündigen Busfahrt über das Flughafengelände wurden die Teilnehmenden umfassend über Funktionsweise, Geschäftsfelder und Umweltschutzaktivitäten des Flughafens informiert.
Zurück im AZK hieß es wieder die Gedanken in die Ferne schweifen lassen – Peru stand auf dem Programm. Annette Holzapfel, Ethnologin und Peruexpertin aus Remagen brachte den Teilnehmenden verschiedenen Formen des Tourismus im südamerikanischen Andenland nahe und diskutierte die Frage des Tourismus als Mittel der Armutsbekämpfung. Insbesondere wurden kleine Projekte, die von der einheimischen Bevölkerung initiiert wurden als nachhaltige Alternative zum Massentourismus aufgezeigt.
Den Abschluss der fünftägigen Weltreise bildete ein Vortrag zum Thema „Vielfältiges Asien – vielfältiger Tourismus – human- und sozialverträglich?“ von Dr. Bernd Basting, Politikwissenschaftler, Reiseleiter und Asienexperte aus Oberwinter. Anschaulich wurden die Länderbeispiele Tibet, Sri Lanka und Thailand dargestellt und jeweils die positiven und negativen Folgen des Tourismus in den einzelnen Ländern diskutiert. Eine Diashow untermalte die Ausführungen des Referenten zum Thema Thailand und lies es den Teilnehmenden leicht fallen, gedanklich durch Thailand zu reisen…
Die vielen unterschiedlichen und komplexen Aspekte des Reisens und des Tourismus wurden im Seminar diskutiert und hinterfragt. Ein Pauschalrezept für einen nachhaltigen Reisestil gibt es nicht – das mussten die Teilnehmenden feststellen. Als wichtiges Fazit wurde aber gezogen, dass jeder Reiseende die Möglichkeit hat, sich zu informieren und bewusst zu reisen – zur Vorteil für alle Beteiligten.