Spiel- und Unterhaltungsfilme wie „Der dritte Mann“ (1950), „Die Brücke“ (1959) oder „Rosen für den Staatsanwalt“ (1959) oder „1, 2, 3“ (1961) erzählen „Geschichte“ und bezeugen gesellschaftliche Umbrüche. 19 Teilnehmer eines zeithistorischen Filmseminars vom 11.-15. November 2013 in Königswinter analysierten verschiedene Filme, Wochenschauen und Dokumente der 50er Jahre. Bei den Analysen der Filme kristallisierte sich heraus, dass auch ein sog. Heimatfilm wie „Grün ist die Heide“ (1951) gesellschaftspolitische Themen wie die Integration von Flüchtlingen und Vertriebene thematisierte. Ebenfalls spiegelten sich die Aufarbeitung der NS-Zeit in den Streifen, die große Kassenschlager in deutschen Kinos waren, wie „Rosen für den Staatsanwalt“.
Das Programm wurde abgerundet durch Exkursionen ins Haus der Geschichte mit dem Schwerpunkt der 50er Jahre, dem Konrad-Adenauer-Haus in Rhöndorf sowie dem Friedensmuseum in Remagen. Der Leiter des Museumsvereins Hans-Dieter Kürten, ehemaliger Bürgermeister der Stadt, informierte über die historische Aufarbeitung der Kriegsereignisse in den 50er Jahren und leitete so zu dem Film von Bernhard Wicki „Die Brücke“ über. Einen der besten deutschen Anti-Kriegsfilme.
Einen Informationsbesuch stattete die Seminargruppe dem Drehwerk, Kino im ländlichen Raum in Wachtberg-Adendorf, ab und diskutierte mit dem Unternehmer und Werbeexperten Rudi Knorr über die gesellschaftliche Rolle des Kinos damals wie heute.
Karsten Matthis
Geschäftsführer der Stiftung CSP