„Fußball bewegt viele Menschen über alle Generationen hinweg Wochenende für Wochenende“, so Werner Schreiber CSP-Stiftungsvorsitzender, bei der Begrüßung von Reinhard Grindel, DFB-Präsident, der am 17. Mai im AZK zu Gast in der populären Reihe „Politik am Mittag“ war.
Der Hamburger Reinhard Grindel ist vielen Fernsehzuschauern noch aus seiner Zeit im ZDF als Redakteur des Berliner- und Brüsseler Studios und späterer als Bundestagsabgeordneter bekannt. Grindel sieht den Fußball als Teil der deutschen Identität und erinnerte u.a. an das Wunder von Bern 1954, die Fairness der deutschen Mannschaft im Wembley 1966 und das Auftreten der Nationalmannschaft um Yogi Löw in Brasilien bei der letzten WM.
Fußball ist aber in Deutschland nicht allein die Bundesliga oder die Nationalelf, sondern der Amateursport mit 25.000 Fußballvereinen im Bundesgebiet. Die Stars von morgen werden heute gerade in kleinen Vereinen ausgebildet. Grindel nannte Namen wie Thomas Müller, Sebastian Schweinsteiger oder Peer Mertesacker, die aus kleinen Vereinen kommen. An 366 Stützpunktendes DFB werden diese vielen Talente ausgebildet und gefördert.
80.000 Spiele in jeder Spielzeit finden jedes Wochenende statt. Diese große Zahl an Punkt- und Pokalspielen kann nur durchgeführt werden, weil sehr viele Ehrenamtliche, die als Jugendtrainer, Schiedsrichter und Platzwarte den Spielbetrieb gewährleisten. Die Seele des Fußballs in Deutschland sind die Ehrenamtlichen, welche kontinuierlich tätig sind und die Werte des Fußballs wie Fairness weitertragen.
Grindel erinnerte an viele soziale und gesellschaftliche Aktivitäten des Deutschen Fußball Bundes (DFB), so u.a. an die Egidius Braun Stiftung, die seit 1968 soziale Projekte in Mexiko initiiert. Im Inland sorgen viele Vereine dafür, dass Flüchtlinge in die heimischen Mannschaften integriert werden. Grindel konnte davon erfreut berichten, dass in den letzten Monaten 40.000 neue Spielerpässe ausgestellt worden sind, darunter viele junge Flüchtlinge.
Eine wichtige Aufgabe der Kommunen ist es, so der DFB-Präsident, ausreichend Plätze für die Fußballvereine und gerade für ihre Jugendliche bereitzustellen. So sind Kunstrasenplätze kein Luxus, sondern Grundlage für viele Vereine einen ganzjährigen Spielbetrieb anzubieten.
Von den Erfolgen und dem guten Ansehen der Nationalmannschaft profitieren der DFB und alle Vereine in Deutschland. Die DFL und die Profivereine sind ein Jobmotor in Deutschland. Dies ist bei drei Mrd. EUR Umsatz leicht nachvollziehbar. Der DFB, so sein Präsident Grindel, wird sich um die Fußball Europameisterschaft 2024 bewerben und der Verband wird eine vorbildliche Bewerbung abgeben.
Reinhard Grindel stand anschließend noch für Fragen aus dem Plenum zur Verfügung: Neben dem Thema „Gewalt durch vermeintliche Fans“ wurde auch die Fußball WM in Russland thematisiert. Wenn die Regeln des Fair Play eingehalten werden und eine freie und kritische Berichterstattung gewährleistet ist, sieht Reinhard Grindel kein Problem bei diesem Turnier, denn auch Russland ist eine alte Fußballnation.
Werner Schreiber dankte unter starkem Beifall Grindel für seine Worte und wünschte ihm für sein Amt beim DFB weiterhin alles Gute und besten Erfolg!
Karsten Matthis
Geschäftsführer der Stiftung CSP