Die Aula der CJD Schule in Königswinter war am 28. Juni 2011 mit fast 400 Gästen gut gefüllt, als der Stiftungsvorsitzende, Minister a. D. Werner Schreiber, noch einmal die Gründe für die Verlegung des Festaktes erläuterte. Die Sitzmöglichkeiten hätten im AZK bei weitem nicht ausgereicht. Viele waren gekommen, um den luxemburgischen Premierminister Jean-Claude Juncker zu hören. Leider hatte dieser aufgrund einer schweren Erklärung absagen müssen. Juncker hat der Stiftung CSP versichern lassen, dass er zu einem späteren Zeitpunkt als Referent nach Königswinter kommen wird.
Schreiber dankte in seiner Eröffnungsrede den Initiatoren des Bildungswerkes. Heinz Soénius, dem Ehrenvorsitzenden, Heribert Scharrenbroich, dem ersten Schatzmeister der Stiftung, Hermann Pazeller, dem ersten Leiter sowie posthum dem verstorbenen Vordenker Wolfgang Vogt. Ganz besonders dankte Werner Schreiber dem 1. Vorsitzenden Norbert Blüm, der in der Anfangsphase die Stiftung CSP voranpuschte. Er betonte ferner, dass der ehemalige Bundeskanzler und Parteivorsitzende Dr. Helmut Kohl für die Belange der Stiftung immer ein offenes Ohr gehabt hat.
Glückwünsche für ein Vierteljahrhundert Bildungsarbeit für Arbeitnehmer/-innen kamen vom Landrat des Rhein-Sieg-Kreises Frithjof Kühn und dem Königswinterer Vizebürgermeister Prof. Peter Gola. Viele Abgeordnete hatten den Weg zum Jubiläum gefunden, wie Ilka von Boeselager oder Gustav Bergemann (Thüringen). Ebenso waren die öffentlichen Zuwendungsgeber der Bundes- und Landeszentrale für politische Bildung Hanne Wurzel und Bernd Werdin vertreten.
Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Hans Gert Pöttering, gratulierte der Stiftung CSP im Namen der großen Schwester herzlich zum 25-jährigen Bestehen des Arbeitnehmer-Zentrums Königswinter (AZK). Er lobte die pädagogische Arbeit und erinnerte an die Anfänge der neuen Bildungseinrichtung. Auf einer gemeinsamen Reise zu den Außenstellen der Konrad-Adenauer-Stiftung in Lateinamerika hatten sich der damalige CDA Vorsitzende Blüm, Soénius und Vogt auf die schnelle Realisierung eines neuen Bildungshauses für Arbeitnehmerbildung festgelegt.
Der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm schloss mit einem Impulsreferat mit dem Titel „Geld regiert die Welt“ an. Hierfür nannte Norbert Blüm mannigfache Beispiele: Porsche habe jüngst drei Mrd. EUR mehr Gewinn als Umsatz erzielt, also mit Finanzgeschäften mehr Umsatz erreicht als mit Produktion von Autos. Immer mehr weltweite Finanzströme hätten nichts mehr mit Wertschöpfung zu tun; dies seien 99,6 % aller Dollar Bewegungen. Solche Formen von Finanzhandel hätten nichts mit Arbeit zu tun, sondern seien eine Verachtung der Arbeit. Gegen die Entwicklungen müssten die Christlich-Sozialen aufstehen und mehr Rabatz machen, so der langjährige Arbeitsminister unter starkem Beifall.
Karl-Josef Laumann, Fraktionsvorsitzender der CDU in Düsseldorf, griff den Ball auf und wies darauf hin, dass die weltweite Finanzkrise nicht von Deutschland ausgegangen ist. Keine Pensionskasse sei in der Bundesrepublik Deutschland Pleite gegangen, weil es hier klare Regeln gebe, was auf dem Kapitalmarkt erlaubt sei und was nicht gestattet werde. Der CDA-Vorsitzende kündigte eine Initiative für gute Arbeit auf dem kommenden Parteitag der CDU an.
Werner Schreiber schloss die Talkrunde ab, die der Chefredakteur des Bonner General-Anzeigers, Andreas Tyrock, moderiert hatte. Er dankte allen Referenten und lud zum Empfang ins AZK. Neben Speisen und Getränken sorgte die Kölner Jazz-Band Dr. Wolf Doldinger & Best Friends für gute Laune.
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens ist eine Festschrift erschienen, die unter _blank> bezogen werden kann.
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