Nach dem „Deutschen BetriebsräteTag 2012“ (Bonn) erfolgte auch eine Teilnahme am Pendant hierzu, dem „Tag der Betriebsrätin 2012“ (Bamberg). Ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom IFB, einem Seminaranbieter, der auf die Weiterbildung von Betriebsratsmitgliedern spezialisiert ist.
Im Vorfeld konnte zwischen acht Workshops gewählt werden, bei der Anmeldung wurden die folgenden vier angegeben: „Grundlagen Wirtschaftswissen“, „Gleichbehandlung von Frauen am Arbeitsplatz“, „Aktuelle Rechtsprechung“ und „Geheime Spielregeln erfolgreicher Kommunikation – Status-Spiele“.
Nach dem Einchecken und der Begrüßungsrunde wurden die Teilnehmerinnen mit einem Vortrag von Frau Prof. Dr. Dorothea Kübler unterhalten. Die Leiterin des Fachgebiets Experimentelle Wirtschaftsforschung an der TU Berlin wie auch Leiterin der Abteilung Verhalten auf Märkten am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin sprach über „Frauen und Wettbewerb – die experimentelle Untersuchung eines schwierigen Verhältnisses“. Sie untersucht anhand experimenteller Methoden die Verhaltensweise beider Geschlechter, etwa in verschieden gestalteten Wettbewerbssituationen. Die experimentelle Spieltheorie und zugleich die entscheidungstheoretischen Experimente stehen hierbei im Mittelpunkt.
Auf diesen Vortrag folgte der erste Workshop, „Grundlagen Wirtschaftswissen“. Mit Frau Silvia Kühlems Anweisungen erarbeiteten sich die Gruppen nicht nur die unterschiedlichen Definitionen betriebswirtschaftlicher Begriffe, auch das Einordnen, Abgrenzen nebst Beispielfindung wurde geübt. Der Workshop fungierte als Versuchskaninchen der Referentin, da dies ihr erster BWL-Crashkurs war; was aber nicht spürbar war – schaffte sie es doch, diese Materie interessant zu vermitteln.
Am Abend gab es eine Nachtführung durch Bamberg mit kurzen Zwischenhalten, in denen Kulinarisches getestet werden konnte.
Am nächsten Morgen besprach Frau Dr. Cordula Kempf in ihrem Workshop „Aktuelle Rechtsprechung“ diverse gegenwartsnahe Fälle. Die Teilnehmerinnen waren angehalten zu erraten, ob und wie die jeweiligen Fälle behandelt und die Prozesse beendet wurden. Wer Arbeitsrecht spannend findet, war in diesem Kurs richtig, fühlte sich durch die Fall-Ratespiele nicht nur unterhalten, sondern lernte auch etwas über die Interpretation von Gerichtsurteilen.
Nachmittags im Workshop zur „Gleichbehandlung von Frauen am Arbeitsplatz“ konnten die Betriebsrätinnen zwischen drei Arbeitsgruppen wählen und sollten innerhalb dieser zu Themen wie Teilzeit, Home Office oder Förderung von Frauen am Arbeitsplatz Richtlinien für Betriebsvereinbarungen konstruieren.
Das Abendprogramm bestand aus Musik, Tanz, Unterhaltung und einem reichhaltigen Buffet, das für jeden Geschmack etwas zu bieten hatte.
Bettina von Lovenbergs Workshop „Geheime Spielregeln erfolgreicher Kommunikation“ zeigte, anhand welcher Strategien bestimmte Status-Spiele des Gegenübers entlarvt werden können. Hier galt es, in verschiedenen Rollen verschiedene Sprech- und Verhaltensweisen zu spielen. Auch wurde an einer exemplarischen Kommunikationssituation klar, wie simpel mit wenigen Worten eine überraschende Wendung in die jeweilige Interaktion gebracht werden kann – doch ist es ja gerade die Kunst, sich im entsprechenden Augenblick jener Tricks zu entsinnen.
Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit einer großen Verabschiedung im Plenum und einem sich daran anschließenden Mittagessen.
Christine Jäger – Bildungsreferentin für Interessenvertretungen