Das Seminar in Kooperation mit agisra e.V., einer Beratungsstelle für geflüchtete Frauen und Migrantinnen, richtete sich an ehrenamtliche oder hauptberufliche Mitarbeiterinnen in der Flüchtlingshilfe.
Im Rahmen von insgesamt fünf Einheiten informierte Frau Prof. Dr. Dorothee Frings die Teilnehmerinnen aus juristischer Perspektive über die Chancen geflüchteter Frauen auf Teilhabe nach einem Asylverfahren, sowohl bei Zuerkennung eines Schutzstatus als auch im Falle eines negativen Verfahrensausgangs. Dabei ging die Referentin flexibel auf die Interessen der Teilnehmerinnen ein, indem immer wieder Fallbeispiele aus ihrer täglichen Praxis besprochen wurden.
Beshid Najafi und Elahe Sadr stellten die Arbeit ihres Vereins vor und benannten die Problematik patriarchalischer Strukturen für Frauen. An die „arbeitsgemeinschaft gegen internationale sexuelle und rassistische ausbeutung“ können sich Frauen wenden, die diskriminiert, misshandelt und/oder ausgegrenzt werden. Sie erhalten dort je nach Bedarf eine kostenfreie und anonyme rechtliche Beratung, psychosoziale Therapie und Unterstützung in allen Bereichen. Diese Beratung findet im Unterschied zur Praxis in vergleichbaren Einrichtungen stets in der Muttersprache der jeweiligen Klientin statt.
In einer Gruppenarbeit sollten die Teilnehmerinnen des Seminars darüber diskutieren, welche Voraussetzungen Mitarbeitende in der Flüchtlingsarbeit erfüllen sollten, um Migrantinnen zu unterstützen und welche individuellen, sozial-gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Strategien bei ihrer Arbeit zu verfolgen sind.
Als wichtigstes Resümee der Veranstaltung ergab sich, dass eine große gesellschaftliche und politische Notwendigkeit besteht, nicht nur über Flüchtlinge, sondern auch mit ihnen zu sprechen.
Jula Beier
Studentische Hilfskraft im Johannes-Albers-Bildungsforum gGmbH