Adolph Kolping (1813-1865): Solidarität mit den Armen

Adolph Kolping wurde im rheinischen Kerpen als viertes Kind eines Gemeindeschäfers geboren. Nach der Volksschule absolvierte Kolping auf Wunsch der Eltern als zwölfjähriger Junge eine Schuhmacherlehre in seinem Heimatort. Von 1829 bis 1832 war er wandernder Geselle bei Schuhmachermeistern in der Umgebung. Bis 1837 arbeitete er in Kölner Werkstätten. Kolping war entsetzt über die oft menschenunwürdigen Lebensbedingungen der Menschen, die er auf seiner Wanderschaft und in Köln kennengelernt hatte. Mit 24 Jahren beschloss er, seinem Leben eine andere Richtung zu geben. So legte er in diesem Alter auf dem Marzellengymnasium in Köln das Abitur ab. Anschließend studierte er in München (1841/ 42) und in Bonn (1842-44) Katholische Theologie. In seiner Studienzeit lernte er seinen Freund von Ketteler, den späteren Bischof von Mainz, kennen, mit dem er die soziale Frage ihrer Zeit erörterte. Kolping konnte sein Studium durch Gönner aus seiner Heimatstadt Kerpen finanzieren. Nach erfolgter Priesterweihe in Köln im Jahr 1845 wurde Kolping Kaplan und Religionslehrer in Elberfeld (heute Wuppertal). Auch in Elberfeld musste er die schlechte soziale Situation der Gesellen beobachten. Ausbeutung und Verelendung wühlten Kolping auf. Deshalb unterstützte er einen der ersten Katholischen Gesellenvereine in Elberfeld, um Gesellen Herberge, Bildung und soziale Kontakte zu ermöglichen. Diese Gründung von Johann Gregor Breuer, die 1846 erfolgt war, entwickelte Kolping weiter. Die positiven Erlebnisse in Elberfeld bewogen ihn, in Köln in der Breiten Straße 110 ein Haus zu erwerben, welches Herberge und Schule gleichermaßen sein sollte. Die Idee Kolpings, Häuser für Gesellen einzurichten, setzte sich rasch in Deutschland durch. Bereits im Todesjahr Adolph Kolpings gab es 418 Vereine mit 24.000 Mitgliedern in Deutschland und angrenzenden Ländern. Kolping nutzte die kirchliche Publizistik, um seine sozialen Ideen breiten Schichten der Bevölkerung nahe zu bringen.
Adolph Kolping wurde von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1991 seliggesprochen.

„Wie übel wären wir dran, wenn unsere Hoffnung auf Menschen ruhte.“ (AKS 2, S. 285).

Literaturhinweise:

Christian Feldmann: Adolph Kolping. Ein Leben der Solidarität, Freiburg im Breisgau 2008

Kolpingwerk Deutschland (Hg.): Adolph Kolping. Vom Schuhmacher zum Sozialreformer (http://www.kolping.de/ueber-uns/adolph-kolping/), Zugriff 05.08.2018

Adolph Kolping, Bildnachweis Kolpingwerk Deutschland 013 AK Stehend