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Zwischen facebook und YouTube – Für wen sind die neuen Medien da?

Für 33 Auszubildende aus verschiedenen Ämtern der Kreisverwaltungen des Rhein-Sieg-Kreises drehte sich am 18. und 19. Juli 2016 im Arbeitnehmer Zentrum Königswinter alles um den reflektierten Umgang mit sozialen Medien wie facebook, Instagram und YouTube. Am ersten Tag standen zunächst die kreativen Möglichkeiten im Fokus. In drei parallelen Workshop-Gruppen wurden Videos analysiert oder selbst Fotos gemacht und auf Instagram geladen. Wie schnell sich die Internet-Welt dreht, wurde besonders deutlich als einzelne Instagram Fotos nach nur 30 Minuten bereits 50- 70 „likes“ hatten. „Diese technische Entwicklung ist hochpolitisch, denn es geht um Partizipation durch Kommunikation in den sozialen Medien“, bemerkte der Geschäftsführer Karsten Matthis im Pressegespräch.
Am Nachmittag stellten die  jungen Referenten vor, wie sich mit dem Internet sogar Geld verdienen lässt. Als Unternehmer/-in um die eigenen Produkte anzubieten, durch Dienstleistungen für Firmen oder als „new media artist“, wie sich Julian Weissbach nennt, der regelmäßig Comedy-Filme auf seinem eigenen YouTube-Kanal präsentiert.
Immer wieder wurde deutlich, dass die begehrteste Ware die Daten der Nutzer sind, die für gezielte Werbung verwendet werden können. Am zweiten Tag ging es daher um die Datensicherheit im Internet. Thomas Trimborn, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich IT-security der Universität Bonn, stellte in seinem Workshop dar, wie leicht es ist mit gefälschten Internetseiten sogar an Login-Daten für das Online Banking zu kommen. Kriminalkomissar Klaus Schmitz stellte in seinem Vortrag übersichtlich dar, dass man sich auch im Alltag ganz schnell in einer rechtlichen Grauzone befindet und mit den Daten Anderer, wie z.B. Fotos lieber etwas vorsichtiger umgehen sollte. Auch die Informationen über die eigene Person, beispielsweise Party- Fotos im facebook-Profil, sind in der Außenwirkung bei potentiellen Arbeitgebern nicht immer hilfreich.
Die sogenannten Online-Boot-Camps (abgeleitet vom „booten“ des Computers, also einer Initiierung neuer Prozesse) wurde in Kooperation mit der Bad Godesberger Initiative „BG 3000 IT Modellregion“ durchgeführt, die in diesem Jahr bereits 300 Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland mit diesem Format weiterbilden konnten. Mit der Stiftung CSP wurde das Online-Boot Camp erstmalig für Auszubildende angeboten, um auch im Arbeitsalltag den Nutzen und die Risiken der sozialen Medien einschätzen zu können.
Anke Spiecker
CSP-Jugendbildungsreferentin