Elmar Brok, nach 30 Jahren im EU-Parlament ein Kenner der EU wie kein anderer, geht in seinem Vortrag auf einige grundlegende Aspekte ein: Die EU muss grundsätzlich in größeren Zusammenhängen gedacht und diskutiert werden, kein Aufhängen an bürokratischen Themen und Problemen. Das gestalterische Potenzial und die Erfolge müssen im Vordergrund stehen. Der EU-Binnenmarkt ist ein großer Erfolg und hat Deutschland einen prosperierenden Mittelstand gebracht. Über diesen großen Erfolg redet man nicht, dabei ist der Mittelstand das Herz des Wohlstands und des Wachstums in Deutschland, aber auch in anderen Ländern. Die gemeinsame Währung bindet die Staaten zusammen, als Beispiel kann hier Griechenland genannt werden, was nun wieder Wachstum verzeichnet.
In seinem Buch prognostiziert er den Aufstieg der Rechten und Linken, die wieder mit Erfolg den alten Nationalismus und die Freundschaft mit antidemokratischen Kräften predigen. Er appelliert an die Politik, Extreme und Radikale verhindert man nicht, indem man sich ihrer Politik annähert.
Zukünftig wird eine Politik wichtig sein, die sich für Technologieoffenheit einsetzt und eine Balance schafft zwischen sozialer und umweltgerechter Verantwortung. Es darf keine Konkurrenz zwischen den Ausgaben für soziale und nachhaltige Themen entstehen.
Die Außen- und Sicherheitspolitik können einzelne Länder nicht alleine machen, die EU muss nach innen und außen wehrfähiger werden.
Der Weg zur Vollmitgliedschaft der EU sollte Zwischenschritte enthalten. Der Beitrittsprozess wird damit attraktiver und Erfolge für die Beitrittskandidaten und die EU selbst wären schneller erzielt