Die aktuelle Lage in Israel und Gaza zeigt es leider einmal mehr: der arabisch-israelische Konflikt kann jederzeit plötzlich und massiv eskalieren. Polarisierende Beiträge und diverse Meinungskonflikte in sozialen Netzwerken sind eine Folge und man steht der Situation im Angesicht des Terrors der Hamas teilweise sprachlos gegenüber. In diesem politischen Klima wird auch der Antisemitismus, der sich am Staat Israel entzündet, zunehmend offen kundgetan.
Zwar ist die gesellschaftliche Wirklichkeit des Nahostkonflikts nicht die Ursache für den israelbezogenen Antisemitismus, dennoch führen reale Krisen des arabisch-israelischen Konflikts auch hier verstärkt zu antisemitischen Vorfällen im Alltag. Die Grenze zwischen legitimer Kritik an israelischem Regierungshandeln und antisemitischen Ressentiments zu erkennen, fällt vielen schwer, da es schwierig und oft überfordernd scheint, sich in der komplexen Konfliktgeschichte zu orientieren und berechtigte Kritik von Ressentiments und „Fake News“ zu unterscheiden.
Für Multiplikator*innen und Interessierte haben wir eine Fortbildung entwickelt, die eine multiperspektivische Auseinandersetzung mit Israel und dem arabisch-israelischen Konflikt erlaubt und gleichzeitig eine Sensibilisierung für israelbezogenen Antisemitismus ermöglicht. Das Bildungsangebot kombiniert grundlegendes Faktenwissen über die israelische Demokratie und die Entstehung des Nahostkonflikts mit der Vermittlung der Funktionsweisen des (israelbezogenen) Antisemitismus. Multiplikator*innen werden in die Lage versetzt, die spezifische Form des israelbezogenen Antisemitismus zu erkennen und die Thematik im eigenen Kontext kompetent zu behandeln.